Aus Platons “Symposion”

Der berühmte “Dualseelen-Text”

 

Aus Platons “Symposion”

– der berühmte “Dualseelen-Text”:

Plato und Aristoteles auf Gemälde

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“Endlich nach langer Überlegung sprach Zeus: `Ich glaube ein Mittel gefunden zu haben, wie die Menschen erhalten bleiben können und doch ihrem Übermut Einhalt geschieht, indem sie schwächer geworden. Ich will nämlich jetzt jeden von ihnen in zwei Hälften zerschneiden, und so werden sie zugleich schwächer und uns nützlicher werden, weil dadurch ihre Zahl vergrößert wird, und sie sollen nunmehr aufrecht auf zwei Beinen gehen. …´

Als nun so ihr Körper in zwei Teile zerschnitten war, da trat jede Hälfte mit sehnsüchtigem Verlangen an ihre andere Hälfte heran, und sie schlangen die Arme um einander und hielten sich umfaßt, voller Begierde, wieder zusammenzuwachsen, und so starben sie vor Hunger und Vernachlässigung ihrer sonstigen Bedürfnisse, da sie nichts getrennt von einander tun mochten. Und wenn etwa die eine von beiden Hälften starb und die andere noch übrig blieb, dann suchte diese sich eine andere und umfaßte sie, mochte sie dabei nun auf die Hälfte eines ganzen Weibes, also das, was wir jetzt Weib nennen, oder eines ganzen Mannes treffen, und so gingen sie zugrunde.

Dich interessiert das Thema “Dualseelen”? Dann folge dem Link auf meine Seite für mehr Informationen darüber: “Verflixte Dualseele”

Da erbarmte sich Zeus und erfand einen andern Ausweg, indem er ihnen die Geschlechtsglieder nach vorne versetzte; denn bisher trugen sie auch diese nach außen und erzeugten und gebaren nicht in einander, sondern in die Erde wie die Zikaden. So verlegte er sie also nach vorne und bewirkte dadurch die Erzeugung in einander, nämlich in dem Weiblichen durch das Männliche, zu dem Zwecke, daß, wenn dabei ein Mann auf ein Weib träfe, sie in der Umarmung zugleich erzeugten und so die Gattung fortgepflanzt würde; wenn dagegen ein Mann auf einen Mann träfe, sie wenigstens von ihrem Zusammensein eine Befriedigung hätten und so, von dieser gesättigt, inzwischen ihren Geschäften nachgingen und für ihre übrigen Lebensverhältnisse Sorge trügen. Seit so langer Zeit ist demnach die Liebe zu einander den Menschen eingeboren und sucht die alte Natur zurückzuführen und aus zweien eins zu machen und die menschliche Schwäche zu heilen.

Jeder von uns ist demnach nur eine Halbmarke von einem Menschen, weil wir zerschnitten, wie die Schollen, zwei aus einem geworden sind. Daher sucht denn jeder beständig seine andere Hälfte.

Wenn nun dabei einmal der liebende Teil … auf seine wirkliche andere Hälfte trifft, dann werden sie von wunderbarer Freundschaft, Vertraulichkeit und Liebe ergriffen und wollen, um es kurz zu sagen, auch keinen Augenblick von einander lassen. Und diese, welche ihr ganzes Leben mit einander zubringen, sind es, welche doch auch nicht einmal zu sagen wüßten, was sie von einander wollen. Denn dies kann doch wohl nicht die Gemeinschaft des Liebesgenusses sein, um dessen willen der eine mit dem andern so eifrig zusammenzusein wünscht: sondern nach etwas anderem trachtet offenbar die Seele von beiden, was sie nicht zu sagen vermag, sondern nur ahnend zu empfinden und in Rätseln anzudeuten.

Und – wenn zu ihnen, – während sie dasselbe Lager teilten, Hephaistos mit seinen Werkzeugen hinanträte und sie fragte: »Was wollt ihr Leute denn eigentlich von einander?« und, wenn sie es ihm dann nicht zu sagen vermöchten, sie von neuem fragte: »Ist es das etwa, was ihr wünscht, möglichst an demselben Orte mit einander zu sein und euch Tag und Nacht nicht von einander zu trennen? Denn wenn es euch hiernach verlangt, so will ich euch in eins verschmelzen und zusammenschweißen, so daß ihr aus zweien einer werdet und euer ganzes Leben als wie ein Einziger gemeinsam verlebt, und, wenn ihr sterbt, auch euer Tod ein gemeinschaftlicher sei, und ihr dann wiederum auch dort im Hades einer statt zweier seid. Darum seht zu, ob dies euer Begehr ist, und ob dies euch befriedigen würde, wenn ihr es erlangtet«; – wenn sie, sage ich, dies hörten, dann würde gewißlich kein Einziger es ablehnen oder zu erkennen geben, es sei etwas anderes, was er wünschte; sondern jeder würde gerade das gehört zu haben glauben, wonach er schon lange Begehr trug: vereinigt und verschmolzen mit seinem Geliebten aus zweien eins zu werden.

Der Grund hiervon nämlich liegt darin, daß dies unsere ursprüngliche Naturbeschaffenheit ist, und daß wir einst ungeteilte Ganze waren. Und so führt die Begierde und das Streben nach dem Ganzen den Namen Liebe. Und vor Zeiten, wie gesagt, waren wir eins; nun aber sind wir um unserer Ungerechtigkeit willen getrennt worden von dem Gott, wie die Arkader von den Lakedaimoniern. Und es steht daher zu fürchten, wenn wir uns nicht gesittet betragen gegen die Götter, daß wir dann von neuem zerspaltet werden und so von Ansehen herumlaufen müssen wie die auf den Grabsteinen ausgehauenen Reliefs: mitten durch die Nase durchgesägt wie halbierte Marken.

Deswegen muß man jedermann antreiben, ehrfürchtig gegen die Götter zu sein, damit wir diesem Geschicke entgehen und dagegen dasjenige erlangen, zu welchem uns Eros Führer und Hort ist. Dem handle niemand entgegen; es handelt dem aber entgegen, wer sich den Göttern verhaßt macht. Denn wenn wir mit der Gottheit uns befreunden und versöhnen, so werden wir den uns eigentlich angehörigen Liebling finden und erlangen, was jetzt nur von wenigen erreicht wird. Und Eryximachos möge mir dies nicht, um meine Rede ins Lächerliche zu ziehen, so aufnehmen, als ob ich damit auf den Pausanias und Agathon anspiele – denn vielleicht gehören auch diese in der Tat zu den wenigen und sind ihrem Ursprunge nach die Hälften eines Mannes -; ich habe vielmehr alle, Männer und Frauen, im Sinn, wenn ich sage, daß so unser Geschlecht glückselig sein würde, wenn wir das Ziel der Liebe erreichten und jeder den ihm eigentümlichen Liebling erlangte und mit ihm in die alte Natur zurückkehrte. Wenn aber dies das Höchste ist, so muß notwendig in unsern jetzigen Zuständen das diesem Zunächstliegende das Beste sein; dies aber ist, einen Liebling zu finden, der nach unserem Sinne geartet ist; und dem Gott, der uns dies gewährt, müssen wir mit Fug und Recht lobsingen, dem Eros, welcher uns für die Gegenwart die größte Hilfe bereitet, indem er uns zu dem uns Verwandten hinleitet, für die Zukunft aber die größten Hoffnungen in uns erregt, er werde, wenn wir die Ehrfurcht gegen die Götter bewahren, zu dieser ursprünglichen Natur uns zurückführen und durch Heilung unserer Schwäche uns glücklich und selig machen.”

(wahrscheinlich ca. 380 v. Chr. geschrieben; zit. n. der Deutschen Kindle-Edition:  Platon: Das Symposion; leider ohne weitere Angaben)

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Bild von Platon und Aristoteles auf dem Fresko “Schule von Athen” von Raphael Sanzio im Jahr 510/511; zur Verfügung gestellt von Image Editor auf flickr unter CC by 2.0

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Es war so angenehm und wohltuend bei Dir, sich so verstanden zu fühlen ...Im Nachklang würde ich sogar sagen, es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich nicht das Gefühl hatte, ich müsse irgendetwas zurückhalten oder stärker sein, weil mein Gegenüber damit nicht umgehen kann oder zumindest beurteilt , dass erstmal alle Gefühle und Situationen sein dürfen, ohne dass sie ausgeredet werden. Christine

Ich genieße es, richtig gut im Fluss mit finanziellen Mitteln zu sein, Anerkennung im Job zu erhalten, mich selbst an zu erkennen und Kritik wie Staunen etc. all meiner Gefühle zu zulassen...Die komplette Annahme all dessen was ist, da war ich schon mal, aber die vereiterte Wurzel an die kam ich nicht ran, die Therapie hat mir etwas aufgezeigt, was ich niemals für möglich gehalten hätte. H.L.

Ich fühle mich irgendwie freier, leichter, als wäre eine gewisse Last von mir abgefallen. Und mir wird langsam bewusst, WIE SEHR Kontrolle in meinem Leben eine Rolle spielt...Ich habe das Gefühl, nun etwas mehr loslassen zu können, etwas weniger perfekt sein zu wollen, und mich auch für mich selbst wieder mehr zu trauen: auch mal was Verrücktes machen, Spass haben, länger aufbleiben als geplant, Blödsinn reden 😉    J.L.

Ich bin gechillter und fröhlicher und das strahlt nach außen. Ich fühle mich wirklich irgendwie befreit.
Die Beziehungen zu meiner Umwelt (Mann, Hund, aber auch zu anderen, fremden Leute) sind leichter, fröhlicher, ungezwungener, fast schelmisch. S.

Hinweis: Alle Bewertungen stammen von meinen Klient*innen und wurden von mir auf Echtheit geprüft. Die vollen Namen liegen mir vor.

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